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Lehrstuhl für Biogeografie

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Bachelorarbeit

Molluskenverbreitung in Franken: Zusammenhang zwischen dem Verbreitungsmuster und ausgewählten Umweltvariablen

Verena Biedermann (03/2012-04/2012)

Betreuer: Manuel Steinbauer, Carl Beierkuhnlein, Christian Strätz

Burgen, Schlösser und Ruinen bieten durch ihre hohe Persistenz in Standorteigenschaften lang andauernde Besiedlungsmöglichkeiten insbesondere für Mollusken (Bößneck 1996). Da dieser Tierstamm neben basenreichen, naturnahen und totholzreichen Lebensräumen vor allem eine hohe Habitatvielfalt auf engstem Raum präferiert (Strätz & Müller 2004), weisen Festungsanlagen mit ihrem Burgberg, einem meist feuchten Burggraben und alten, häufig mit kalkhaltigem Mörtel gebauten Burgmauern für Mollusken ideale Lebensbedingungen auf.
Diese Arbeit will untersuchen, ob den Eigenschaften des Habitats selbst oder der Isolation eine größere Bedeutung für den Artenreichtum bzw. die Artenzusammensetzung der Mollusken zukommt. Als Grundlage für die Analysen dienten ein von C. Strätz zusammengestellter Mollusken-Datensatz von Franken, die Landnutzungsdaten und die European Soil Data Base (ESDB).
Neben den Standorteigenschaften und der geographischen Distanz zwischen den jeweiligen Festungsanlagen wurde auch der Einfluss der Aufnahmemethodik untersucht. Die Analysen ergaben, dass verschiedenste Umweltvariablen (z .B. Anzahl der Mikrohabitate in der Nähe des jeweiligen Untersuchungspunktes), der jeweilige Bearbeiter bzw. das Aufnahmedesign und das Jahr der Kartierung die Artenzahl beeinflussen. Die Artenzusammensetzung wird neben unterschiedlichen Standortfaktoren (z. B. Höhenlage des jeweiligen Untersuchungspunktes) auch von der Artenzahl und der Distanz zwischen zwei Untersuchungspunkten erklärt. Unsicherheiten sind vor allem auf den Bearbeitereffekt zurückzuführen.
Diese Arbeit liefert einen ersten Überblick über die Verbreitung von Mollusken in Abhängigkeit von Standorteigenschaften und verdeutlicht die Fehlerquellen in Datensätzen mit verschiedenen Autoren und Aufnahmemethoden. In zukünftigen Arbeiten wäre zu empfehlen, insbesondere den Einfluss von Totholz und von Sanierungen an Festungsanlagen auf die Artenzahl und die Artenzusammensetzung zu untersuchen oder auf mögliche Schutzmaßnahmen gefährdeter Molluskenarten einzugehen. 

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