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Department of Biogeography

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Beierkuhnlein, C: Räumliche Analyse der Stoffausträge aus Waldgebieten durch Untersuchung von Waldquellfluren, Die Erde, 122, 291-315 (1991)
Abstract:

Mit Hilfe von Vegetationsaufnahmen an Quellen des Frankenwaldes und korrespondierenden Wasseranalysen wird versucht, Bioindikatoren für bestimmte hydrochemische Zustände zu finden. In diesen naturnahen Ökotopen ist die Störung physiko-chemischer Standortparameter durch direktes menschliches Einwirken gering. Zur Korrelation des floristischen und des standörtlichen Ähnlichkeitsraumes mit dem Ziel der Definition von Zeigerarten für bestimmte hydrochemische Bedingungen wurde die Messung hydrochemischer Parameter in situ sowie die Beprobung von Quellwässern und deren hydrochemische Analyse durchgeführt. Unter sauren Bedingungen fallen eine Reihe sonst in Quellfluren verbreiteter Pflanzenarten aus (z.B. Chrysosplenium oppositifolium und Cardamine amara. Sie werden durch Torfmoose (Sphagnum fallax agg.) und andere Arten ersetzt, die Quellfluren mit Wässern höherer pH-Werte fehlen.

In den nordwestlichen Gebieten des Frankenwaldes ist eine deutliche Versauerung der Quellen festzustellen. Sie ist nicht nur durch die Höhenlage bzw. durch die Niederschlagsmenge zu erklären, sondern lässt höhere atmosphärische Einträge über Nahtransporte vermuten. Im südöstlichen Bereich des Untersuchungsgebietes finden sich nämlich in ähnlicher Höhe noch die natürlichen Werte. Unter den Bedingungen des Frankenwaldes können Quellen als Output von Waldökosystemen verstanden und zum Monitoring von Umweltbelastungen herangezogen werden. Immissionsbelastete Gebiete lassen sich mit ihrer Hilfe räumlich differenziert ausscheiden. Zukünftige vergleichende Untersuchungen können an den exakt lokalisierten Wuchsorten wasserchemisch induzierte Verschiebungen des Artinventars dokumentieren.

Summary

Spatial analysis of outputs from forest areas by investigating forest spring vegetation

Studies of spring vegetation in forest areas of the Frankenwald (northeastern Bavaria) are correlated with water samples to identify bioindicators for specific hydrochemical conditions. In these almost natural ecotopes direct human impact is very low. By correlating floristic and environmental parameters (hydrochemical measurements in situ and analyses of water samples) indicator species can be detected. In springs with acid water characteristic species of spring vegetation like Chrysosplenium oppositifolium and Cardamine amara disappear and are replaced by other species (e.g. Sphagnum fallax agg.) which are lacking in springs of higher pH.

Obviously acidification is limited to higher elevations in the northwestern region of the Frankenwald area. Nevertheless higher elevation (> 600 m a.s.l.) alone cannot sufficiently explain acidification because in the southeastern part spring waters of higher mountains still have potentially natural pH. Higher immission rates by short distance transport can be supposed. Under the conditions of the investigated landscape, springs can be seen as a tool to compare the qualitative output of forest ecosystems. They can be used for monitoring the environmental impact. Regions with high loads of acid immissions can be identified. In the future comparative studies at exactly localized sites may document changes in water chemistry by changes in species composition.
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