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Lehrstuhl für Biogeografie

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Bachelorarbeit

Wachstumspotential unter Klimawandelszenarien bei verschiedenen Herkünften der Art Fagus sylvatica (L.)

Annalena Fischer (10/2010)

Betreuer: Jürgen Kreyling

Die Erforschung der Anpassungsfähigkeit der Buche an klimatische Veränderungen ist von großer Bedeutung für die Zukunft der Buche in Mitteleuropa und der damit verbundenen Waldökosysteme. Die Klimaprognosen für das Ende dieses Jahrhunderts fordern uns bereits heute dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Waldbestände bei einer Anpassung an veränderte Klimabedingungen zu unterstützen und sie dadurch zu erhalten.

In dieser Arbeit wurde das Wachstumspotential unter Klimawandelszenarien bei verschiedenen Herkünften der Buche (Belgien, Deutschland, Ungarn) untersucht, welches anhand des Chlorophyllgehaltes abgeschätzt wurde. Hierfür wurde zunächst die Aussagefähigkeit eines gängigen Chlorophyllmeters (SPAD-502, KONICA MINOLTA) mithilfe einer Kalibrierung überprüft. Diese zeigte einen deutlichen Zusammenhang zwischen den mit dem Chlorophyllmeter gemessenen SPAD-Wert und den im Labor ermittelten Chlorophyllgehalt. Rückschlüsse auf C/N-Verhältnis bzw. Stickstoffgehalt ließen sich jedoch nicht nachweisen. Somit hat sich das Chlorophyllmeter als schnelle und einfache nicht-destruktive Methode zur Bestimmung des Chlorophyllgehaltes vor Ort und damit zur Abschätzung des Wachstumspotentials bewährt.

Anhand der gemessenen SPAD-Werte wurde die Reaktion der Buchen, deren Herkünfte nach den Klimaprognosen für 2071-2100 für Bayreuth ausgewählt wurden, auf Dürre- und Wärmemanipulation eingestuft. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich Buchen unterschiedlicher Herkunft in ihrem Wachstumspotential unterscheiden, wobei sich lediglich die nordostdeutsche Herkunft signifikant von den anderen unterschied. Dieser Effekt kann jedoch aufgrund abweichender Anzuchtsverhältnisse bezweifelt werden.

Eine herkunftsabhängige Reaktion der Buchen auf Dürre- und Wärmemanipulation konnte nicht nachgewiesen werden. Die 32tägige Dürreperiode überstanden alle Pflanzen ohne erkennbare Reaktion im Chlorophyllgehalt, was für eine hohe Dürretoleranz spricht. Auf Wärmemanipulation reagierten die Individuen unabhängig von ihrer Herkunft, woraus man auf eine hohe Variabilität innerhalb von Buchenbeständen schließen kann. Die Prognosen für die Zukunft der Buche in Europa fallen somit vorerst relativ positiv aus, weitere Forschungen auf diesem Gebiet sind jedoch dringend notwendig.

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