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Lehrstuhl für Biogeografie

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Masterarbeit

Hydrophysik und Vegetation helokrener Waldquellfluren im Nationalpark Bayerischer Wald

Jamyra Gehler (12/2018-05/2018)

Betreuer: Carl Beierkuhnlein, Martin Feulner, David R. Kienle

Waldquellen sind wichtige Ökosysteme und besitzen vielseitige Funktionen. In Anlehnung an frühere Arbeiten soll die Untersuchung der Waldquellfluren im Nationalpark Bayerischer Wald einen weiteren Beitrag zum Verständnis dieser Schnittstellen zwischen Grundwasser und Oberfläche leisten. Die Besonderheit der Lokalität besteht darin, dass sie im Gegensatz zu den anderen Gebieten wie z.B. Thüringer Wald oder Erzgebirge ein Nationalpark, also ein Schutzgebiet mit stark reduziertem menschlichen Eingriffen, ist. Untersucht wurde die Höhenabhängigkeit des pH-Wertes, wobei ein negativer linearer Zusammenhang vermutet wurde. Des Weiteren die Artenzahlabhängigkeit vaskulärer Pflanzen von der elektrischen Leitfähigkeit und dem Lichteinfall, welche beide eine positive Korrelation aufweisen sollten. Zuletzt wurde angenommen, dass kein Unterschied in der Entwicklung der Artenzahl von Moosen und vaskulären Pflanzen entlang eines pH-Gradienten besteht. Im Gebiet wurden insgesamt 65 Quellen beprobt. Mit einem Messgerät wurden Temperatur, elektrische Leitfähigkeit und pH- Wert vor Ort aufgenommen. Weitere abiotische, sowie biotische Faktoren inklusive Arten, Deckungen und Bedeckung der Quelle wurden erfasst. Zur Klärung der Höhenabhängigkeit des pH-Wertes und dem Einfluss von elektrischer Leitfähigkeit (als Indikator für den Mineralgehalt) und Lichteinfall auf die α-Diversität krautiger Pflanzen wurden mit dem Programm RStudio 3.2.2 lineare Modelle erstellt und auf das Vorhandensein von Korrelationen überprüft. Der pHWert wies, wie erwartet, eine negative Korrelation mit der Höhe auf. Die elektrische Leitfähigkeit hatte keinen Einfluss auf die Artenanzahl, der Bedeckungsgrad wies jedoch einen positiven, nicht linearen Zusammenhang mit dieser auf. Die α-Diversität von Moosen und vaskulären Pflanzen besaß eine zu große Streuung um Aussagen treffen zu können. Auch in der Differenz der Gesamtzahlen pro Quelle konnte kein Trend nachgewiesen werden. Die meisten Quellen konnten pflanzensoziologisch zur Ordnung der Montio-Cardaminetea und Scheuchzerio-Caricetea zugeordnet werden, es gibt jedoch zahlreiche Überschneidungen.

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