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Department of Biogeography

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Richert, E: Waldränder in Süddeutschland - Struktur,Dynamik und Bedeutung für den Naturschutz, Bayreuther Forum Ökologie, 40, 1-274 (1996)
Abstract:
Waldränder sind Übergangsbereiche zwischen Offenland und Waldbestand. Ihre Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz wird besonders in den letzten Jahren verstärkt diskutiert. Um einen Beitrag zur Ökologie der Waldränder zu leisten, wurde in dieser Arbeit die Vegetation, deren standörtliche Abhängigkeit und die Vegetationsstruktur an Waldrändern im westlichen Mittelfranken, dem östlichen Bereich der Schwäbischen Alb und im Osten des Spessart untersucht. Außerdem wurden Untersuchungen zur natürlichen Vegetationsdynamik an Waldrändern durchgeführt. Vergleichend hierzu konnten im Rahmen des Naturschutz-Projektes "Aufbau reichgegliederter Waldränder" gelenkte Sukzessionsvorgänge in Anpflanzungen und neu eingerichteten Saumbereichen verfolgt werden. Die untersuchten Pflanzengesellschaften an den Waldrändern zeigen standortabhängige (z.B. Bodenreaktion, Stickstoffversorgung, Lichtgenuß) und gebietstypische Verbreitungsmuster. Strukturell sind viele Waldränder arm ausgestattet. Die natürliche Etablierung von größeren Strauch-gruppen ist an Waldrändern auch nach 50 Jahren noch nicht abgeschlossen und kann durch Anpflanzungen wesentlich beschleunigt werden. Auch für die Entwicklung von Saumgesellschaften nährstoffarmer Standorte müssen nach den vorliegenden Ergebnissen mehrere Jahrzehnte angenommen werden. Ein weiteres Ziel der Untersuchungen war es, Handlungsempfehlungen zur Anlage und Pflege von Waldrän-dern unter Gesichtspunkten des Natur- und Artenschutzes zu erarbeiten. Darüber hinaus fließen die Ergebnisse in ein Modell zur Bewertung von Waldrändern ein. Somit kann diese Arbeit auch für den praktischen Naturschutz wertvolle Hinweise geben.
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